Eine besondere Ehrung für die DGSV Legende Gottfried Paulus
Text: Anne Köster, Foto: Sparte Radsport
Datum: 24. April 2024
Im Rahmen des 1. Inklusiven Landshuter Straßenrennens nahm Gottfried Paulus den Florian Göbel Preis aus den Händen von Fachwart Gerald Mielke-Weyel entgegen. Der Preis geht auf den viel zu früh verstorbenen Radsportler Florian Göbel zurück – er wurde nur 19 Jahre alt –, der während seiner ersten EM im Jahr 2000 in Prag tödlich verunglückte. Im Gedenken an ihn wird der nach ihm benannte Preis alle zwei Jahre an verdiente Aktive und Funktionäre in der Sparte verliehen.
Mit dieser verdienten Auszeichnung zollt die Sparte Gottfried Paulus Respekt und Anerkennung für sein jahrzehntelanges Engagement im Radsport des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes, denn ohne Paulus gäbe es die Sparte nicht.
Seinen ersten Einsatz als Aktiver hatte er bei den Weltspielen 1981 in Köln, mit der Mannschaft holte er Bronze über 100km Straße. Mit der Teilnahme von Radfahrern bei diesen legendären Weltspielen wurde die Sparte aus der Wiege gehoben und Paulus als Spartenbeauftragter trug entschlossen und erfolgreich zur Entwicklung des Radsports im Verband bei. Er baute ein Netzwerk mit bekannten Organisationen auf, fand am Kaiserstuhl ein Trainingsrevier und realisierte dort über 20 Jahre lang Treffen, Lehrgänge und Wettkämpfe mit Unterstützung dortiger Hörender und Gehörloser Vereine.
Unter anderem rief er das Europatreffen mit ins Leben, einen internationalen Wettkampf, der über einige Jahre hinweg regen Zulauf aus ganz Europa fand und der an wechselnden Schauplätzen wie Mailand, Verona, Modena, Brügge, Kortrik, Paris, Landshut uvm. ausgetragen wurde.
Lange Zeit übernahm Paulus neben seiner aktiven Teilnahme an Weltspielen und internationalen Wettkämpfen auch die Betreuungsaufgaben für die Delegationen, sein Engagement für den Radsport war beispielhaft. Unermüdlich sichtete er vielversprechende Talente, darunter auch Florian Göbel, dessen Unfalltod ihn hart traf.
Auch Gerald Mielke-Weyel, der ihn am Samstag ehrte, gehörte zu seinen Schützlingen, Mielke-Weyel hatte in Paulus einen verlässlichen Förderer und Unterstützer, mit ihm feierte er zahlreiche nationale und internationale Erfolge.
Als Gründer des GSV Landshut, als Delegationsleiter und Aktiver bei Europameisterschaften und Weltspielen errang er einen Ruf als Kenner seines Fachs nicht nur im DGSV sondern auch international. 1992 wurde er vom Europäischen Dachverband gebeten, seine Expertise als Leiter der EM in Manresa einzubringen, zwölf lange Jahre nahm er das Amt des Technischen Leiters in der Dachorganisation in der European Deaf Sports Organisation – EDSO – wahr.
Bis heute schlägt sein Herz für seine Sportart, er fehlt bei keinem Anlass, ist immer bereit, einzuspringen, wenn Not am Mann ist – er gehört zu denjenigen, die mit Herz und Verstand viel für den Gehörlosen-Sport erreicht haben. Dafür ist ihm nicht nur die Sparte dankbar, auch der Verband ist froh, ihn in seinen Reihen zuhaben.
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